Fender '57 Precision (Am.Vintage)

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Wenn man als Bassist auf Rock’n’Roll im allerweitesten Sinne steht, kommt man an einem Fender Precision kaum vorbei. Der Sound des Precision hat die Hörgewohnheiten nun mal über Jahrzehnte geprägt. Der Prezi ist so simpel wie effektiv. Einige Bassisten halten ihn für ein unflexibles Instrument. Ich bin der Meinung, dieses Instrument ist genau so flexibel wie sein Spieler. Mein Prezi war zwar nicht ganz günstig, aber ‘seinen Preis wert’.

Es handelt sich um einen Fender Precision aus der “American Vintage”-Serie. Es ist eine Wiederauflage eines 1957er Precision. Laut Halsstempel wurde er im April 2001 gebaut. Er besteht aus einem relativ leichten Eschekorpus, einem lackierten, einteiligen, ziemlich fetten Ahornhals mit Ahorngriffbrett. Das originale “gold-anodized” Pickguard hat mir Rainer Tausch von Tausch-Guitars durch ein Tortoise-Pickguard fachmännich ersetzt, da es für die Vintage Serie keine vernünftigen Replacements gibt. Das Alu sah zwar geil aus, fühlte sich aber an wie eine Nagelfeile. Den originalen Fender Splitcoil-Pickup habe ich mittlerweile durch einen DiMarzio DP122 ersetzt. Nicht dass der originale nichts taugen würde, aber der DiMarzio klingt einfach noch etwas wuchtiger in den Bässen und den Tiefmitten. Der Bass war ursprünglich noch mit den typischen Chromabdeckungen über der Bridge und dem Pickup ausgestattet. Das sieht zwar ziemlich “vintage” aus, ist aber leider vollkommen unpraktisch, wie ich finde. Aus diesem Grund hab ich die “Seifenschalen” einfach abgeschraubt. Ebenso unpraktisch sind die “Reverse-Vintage-Style” Mechaniken, welche mittlerweile durch “richtigrumme” von Gotoh ersetzt. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass man im alkoholisierten Live-Betrieb nicht ständig in die falsche Richtung dreht 😉

Durch den Eschekorpus und das Ahorngriffbrett klingt der Bass recht schroff und perkussiv. Ein richtig schön knorziger, röchelnder, knochentrockener Ton! Das ist nix filigran Feinzeichnendes. Auch keine fundamentalen Wummer-Bässe und auch keine ultrabrillianten Höhen, aber ein herrlich tiefmittiges Klangbild, das sich durchzusetzen vermag und das vertraut klingt. Plektrumspiel ist eine Offenbarung! Dieser Sound macht definitiv süchtig!

So mancher wird sich jetzt denken: Warum kauft er sich einen teuren Fender, wenn er dann sowieso alles daran umbaut: Es gibt nur eine Antwort: Er klingt einfach gut… Was soll ich mit einem Bass, den ich zwar nicht umbauen müsste, aber dafür Kompromisse im Sound eingehen müsste? Will ich nicht!

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und so sah er mit dem originalen, goldenen Alu-Pickguard aus:
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