The Australian way of drive

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Vor einiger Zeit habe ich im Beitrag “Neues aus Tralien” großspurig einen Beitrag über unser Auto angekündigt. Hier ist er nun:
Darf ich vorstellen? Unser Auto, als es noch einen neuen Besitzer suchte:
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Es ist ein 2003er Holden Commodore VY SportsWagon. Holden ist wie auch Opel und Vauxhall eine Tochter des amerikanischen GeneralMotors-Konzerns und ist in Australien sehr verbreitet. Sie werden auch hier in Adelaide gebaut. Die Bezeichnung “SportsWagon” bedeutet übrigens nur, dass er im Gegensatz zum normalen “StationWagon” (=Kombi) mit schicken 235er/17″ Alufelgen bereift ist.
Es ist ein Auto, das ich mir so in Deutschland NIE kaufen würde. Zum einen, weil das Lenkrad auf der falschen Seite wäre ;-), zum anderen, weil jeder Gedanke an die Spritkosten mir jeglichen Fahrspaß rauben würde.
Es beherbergt nämlich einem V6 Motor mit souveränen 3,8 Litern Hubraum. PS interessieren die Australier nicht. Auf die Frage nach der Leistung in PS oder KW bekommt man Antworten wie : “Oh mate, a few…” oder “definitely enough, man…” Ich hab natürlich nachgeschaut: Es sind 152KW. Damit ist die Maschine leistungs- und hubraummäßig ziemlich genau doppelt so groß wie der Diesel in meinem Passat war, und verbraucht mit 11-13 Litern/100km ziemlich genau doppelt so viel Sprit. Der Leistung und den Spritpreisen also durchaus angemessen, wenn man bedenkt, dass zudem die Klimaanlage wirklich ständig läuft…
Bleibt noch zu erwähnen, dass es den Commodore tatsächlich mit keinem kleineren Motor gibt. Ein V8 mit fünfkommairgendwas Litern Hubraum gäbs da aber noch…
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Hier das Cockpit: Bei so einer Maschine lässt man natürlich schalten. (Mit aller Macht selbst im Getriebe rumrühren zu wollen ist eine typisch deutsche Angelegenheit, die ich sowieso nie verstanden hab. Das muss man sich mal vor Augen halten: Da baut man Autos mit 6 Airbags, ABS, ESP, irgendwelchen automatischen elektronischen Fahrwerksstabilisatoren, Sprachgesteuerte Radios und Händis, verbietet Händitelefonieren während der Fahrt und verlangt dann vom Fahrer, dass er regelmäßig zu den unmöglichsten Zeiten im Stadtverkehr, Kurven oder wann auch immer eine Hand vom Lenkrad nimmt. Wie bescheuert ist das eigentlich!?!?!? Kann mir das jemand erklären? Das ganze nur wegen einer halben Sekunde beim vollkommen unrealistischen 0-100km Test. Ich verstehs wirklich nicht….)
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Für den Bassisten ist natürlich der Kofferraum ein entscheidendes Kaufkriterium bei einem Auto. Deshalb kam auch nur ein Kombi in Frage:
Der Kofferraum hat zwischen den Radkästen eine Breite von satten 120cm. Die Länge ist Kegelbahnähnlich. Unser bereits montierter Kleiderschrank lies sich damit problemlos transportieren. Zum windgeschützten Picknicken für Renate reichts auch, wie man sieht. Eine 8x10er Ampeg-Box würde sogar beinahe quer (!) reinpassen. Die 6x10er passt locker rein (Nur um mal in vorstellbaren Einheiten zu sprechen 😀 . Ich hab mich damals aus Transportgründen nämlich für eine 4×10 + seperate 2×10 entschieden, egal jetzt… 😉 )
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Die Heckpartie des Commodore lässt die GM-Verwandschaft zum Opel Omega deutlich erkennen. Die Front und der Motor sprechen aber eine ganz andere Sprache. Auf dem Heckfoto erkennt man schön, dass die Scheiben getönt sind. Standard in Australien! Die Folie ist Gold wert. Die Sonneneinstrahlung ist wirklich bedeutend aggressiver. Ich mochte in Deutschland die Scheibenfolien nie wirklich. Das liegt zum ersten an dem typischen Aufgemotzten-Tiefergelegten-GTI-Klische das den Folien anhaftet. Zum Zweiten, weil ich die zweifelhaften Folienaufklebekünste meines Bruders Done direkt miterlebt hab… 😀
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Nein, es ist kein Peugeot 🙂 :
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PS: Wenn man die kleinen Bilder in Groß sehen möchte hilfts wenn man draufklickt… 😉


Comments

3 responses to “The Australian way of drive”

  1. Sehr schön, Glückwunsch! Der Kofferraum-Größenvergleich mit Hilfe von Ampegboxen finde ich super – endlich mal ein griffiger und für uns Mugger verständlicher Vergleich. 🙂

  2. Der Wagen ist ja ganz schön runtergekommen, von der Hochgarage mein ich.
    “Zweifelhafte Folienaufklebekünste” die Folien haften besser als alle deine Zweifel.
    ich geb dir gleich was, ach ne, zu weit weg, hast nochmal Glück gehabt. Vorerst mal, denn wenn du wieder zurückkommst, dann kannst du dich gleich nach einem behindertengerechten Umbau umschauen. Die Folien hinten brauch ich wegen der lästigen Lichthuperei hier auf Deutschlands Autobahnen (Waeco MS50 Tempomat mit 100km/h rules!). Aber das mit der Automatik stimmt schon, ist ja auch von mir geklaut 😉

    Mit der Größenangabe komm ich nicht zurecht: Wieviel ist das in Eishockeytaschen?

    Zweifelhafte Grüße
    Done

  3. Sorry Done, keine Ahnung wie man das in Eishockeytaschen umrechnet! Ich weiss lediglich, dass eine Eishockeytorwartausrüstung den gesamten Kofferraum meines alten Astras einnahm.

    Halten wirs etwas universeller: Das sind exakt 3 Bierkistenlängen bzw. exakt 4 Bierkistenbreiten.

    Ist das verständlich?