Yamaha TRB 5P

Ich hab den Yamaha TRB 6 II (hier vorgestellt) gegen einen Yamaha japanischen TRB 5P von 1995 eingetauscht. Der Grund dafür war meine Unfähigkeit mit dem 6er umzugehen sowie die günstige Gelegenheit . Grundsätzlich ist das auch ein TRB, aber dennoch in einigen Dingen ziemlich anders. Hier isser:
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Den Yamaha TRB 5P hab ich bereits im Februar in einer Cash Converters-Filiale in Adelaide erspäht und für interessant und gut befunden. Ich konnte ihn durch einen Tauschhandel mit symbolischem Wertausgleich in meinen Besitz bringen.
Hier ein paar Fakten und in Klammern ganz kurz die Unterschiede zum TRB 6II:
– Durchgehender Ahornhals gesperrt mit irgendeinem dunklem Holz. Ebenholz? k.A.! (vgl.TRB6: Schraubhals)
– pechschwarzes Ebenholzgriffbrett mit 24 Bünden (TRB6II: hm…naja, auf jeden Fall heller 😉 )
– Body aus Ahorn mit schicker Flammung. In der Mitte auch gesperrt mit diesem dunklen Holz (TRB: dito Ahorn, aber ohne Zwischenlagen. Dafür eine sehr dekorative Burst-Lackierung)
– 34 Zoll Mensur mit sehr gesunder H-Saite (TRB6II: 35″-Mensur! H-Saite ebenfalls geil!)
– 20mm Stringspacing (6er: dito)
– P+J Pickup-Päärchen. Zusätzlich ein Piezo im Steg. Per Überblender mit den magnetischen Kollegen zu mischen. Ein Minischalter erlaubt auch einen Bass-Cut des Piezos (der TRB6II: 2 Humbucker)
– 2Bd-EQ (TRB: 3Bd-EQ)
– leider Goldhardware (Hatte der 6er aber auch)
– noch hässlichere Potiknöpfe als der 6-Saiter (TRB6II: bereits ziemlich hässliche Potiknöpfe) 😀

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*draufklicken! Danke! :-)*
Auf dem rechten Bild sieht man schön, wie die H-Saite auf dem weg zu der ihr angedachten Stimmmechanik einen ordentlichen Bogen vollzieht. Das liegt daran dass ich Trottel beim Saitenkauf knapp daneben gegriffen hab. Super-Longscale hätts nun echt nicht gebraucht. Viel zu lang! Da der Schwabe nix wegwerfen kann hab ich die fette, starre 130er Saite halt mit ihrer vollen Stärke um die Mechanik gewürgt. (*schnauf, röchel, quetsch, ächz*). Nicht schön, aber funktioniert…

Das Handling des Basses ist wesentlich weniger gewöhnungsbedürftig als beim fast schon furchteinflössenden 6-Saiter. Klanglich ist der Bass sehr vielseitig. Durch die PU-Kombi lassen sich eine vielzahl brauchbarer Sounds einstellen. Der P-Pickup allein kann ziemlich dreckig sein. Mit dem Plektrum beackert röhrt das schon ganz schön. An den Prezi kommt er dabei zwar nicht ran, aber die Anleihen sind deutlich zu hören.
Beide PUs zusammen erinnern mich gaaanz, ganz wage an einen Jazzbass. (Jehova!)
Der Steg-PU alleine ist etwas näslig. Für Fusion-artike Staccatoläufe bestimmt toll. Das ist leider überhaupt nicht meine Königsdisziplin ;-). Wird also bestimmt nicht meine Lieblingseinstellung.
Der Piezo alleine ist durchaus auch tragfähig genug, wenn nicht gerade der Basscut aktiviert ist. Seine Stärken sehe ich aber eher im Mischsound mit den Magnetpickups. Der Ton lässt sich dadurch noch etwas griffiger und präsenter kriegen. Tolle Sache!
Es ist übrigens ein Irrglaube, dass man mit nem Piezo alte Saiten kompensieren kann und dadurch wieder etwas “Draht” in den Gesamtsound regeln kann. Der Bass hatte richtig üble rustikale Drähte drauf. Das klang auch über den Piezo grausam dumpf…

Die Goldhardware ist nicht unbedingt der Traum meiner schlaflosen Nächte, aber durchaus zum Gesamteindruck des Basses bassend. Meinetwegen… Die Potiknöpfe hingegen gehen gaaar nicht! Ich frag mich, wie man sowas hässliches verbauen kann. Aber selbst KenSmith und Alembic basteln auf ihren deutlich teureren Nobelhobeln diese ätzenden Kunststofteile im E-Herd-Look…uäch! Hier wird eher früher als später was verändert!

Dieser Bass hat für mich deutlich mehr Praxiswert als der 6-Saiter. Trotzdem danke ich ihm für die schöne Zeit die wir miteinander verbracht haben. Er hat mich um eine Erfahrung reicher gemacht!
Hier isser nochmal:
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Über den 6-Saiter philospophiert…

Der mutige Selbstversuch mit dem Yamaha TRB 6II Sechssaiter ist beendet! Ich hab den Bass gegen einen 5-Saiter getauscht.
Das Thema 6-Saiter mag ich jetzt nicht unbedingt als komplett abgeschlossen betrachten. Es war ein schönes Instrument und es lag wahrscheinlich eher am Spieler als am Bass, dass wir nicht zusammenfanden. Ich hab gemerkt, dass ich aufgrund der konstruktionsbedingen, eigenwilligen Ergonomie dieses Instrumentes unbewusst immer einen Bogen um den Bass gemacht hab. Viele Bassisten mögen es gerne, wenn ein 5 oder 6-Saiter das selbe Stringspacing aufweist wie ein normaler 4-Saiter. Beim TRB war dies der Fall. Es ist für die rechte Hand keine so große Umstellung. Wechselschlag, Slapping und Popping sind vom Spielgefühl recht ähnlich… Das alles wär auch für mich schön und recht, wenn da die linke Hand nicht wäre. Das Griffbrett wird dadurch natürlich unglaublich breit. Um den Bass dennoch spielbar zu halten wird das Halsprofil ziemlich abgeflacht. Und genau damit komm ich nicht klar: Flacher Hals, aber seeehr breit. Ist das verständlich? Mir macht der wirklich massige Hals eines Prezis überhaupt nichts aus. Im Gegenteil! Ich mag das! Wenn der Hals aber zu breit wird wirds für mich allerdings wirklich schwierig… Ich ziehe meinen Hut vor jedem, der so ein Monster nicht nur spielt, sondern auch noch richtig beherrscht!
Mit einem engen Stringspacing hingegen hab ich allerdings überhaupt keine Probleme. Bei meinem Stingray 5er sinds auch nur 17,5mm. Find ich sehr angenehm.

Was mir auf dem 6-Saiter gefallen hat ist sind die erweiterten Möglichkeiten des Akkordspiels. Ist zwar überhaupt nicht besonders roggnrohl, macht aber trotzdem Spaß. Ich glaube aber dass ein “Gitarrenartiger” Fender Bass VI oder eine Musicman Silhouette Bass Guitar eher was für mich wäre. Aber das ist im Prinzip schon wieder reines G.A.S., Da gibts aber auch von OLP was preiswertes dagegen… 😉

Permanent Residence

permanentresident.jpg
Heute morgen hab ich unser unbefristetes Visum in die Reisepässe eintragen lassen. 🙂
Wir dürften jetzt ein Haus oder ein Grundstück kaufen, einen Kredit aufnehmen, einen Handyvertrag abschliessen und vieles mehr… Aber das wollen wir alles gar nicht!
Dummerweise akzeptiert Australien unseren (eigentlich ja unbefristet gültigen!) internationalen Führerschein jetzt nur noch für 3 Monate. Wir brauchen also den Australischen. Wenn man den Deutschen besitzt bekommt man den aber ohne jegliche Prüfung oder Test. Seltsame Politik…
Achja: Saftige Gebühren fallen natürlich trotzdem an. 😉

Der "Gute-Laune-Dämpfer" der letzten Tage…

Im vorherigen Beitrag überwog ja eindeutig die Freude darüber, dass unser Krempel angekommen ist. Aber ich habe euch aus Versehen angelogen mit der Aussage, dass alles komplett sei. Das trübt die Laune im nachhinein gesehen doch gewaltig. 🙁

Es war im Januar. Der Kram der verschifft werden sollte war bereits seit 3 Tagen von der Spedition abgeholt und eingelagert. Das Zeug sollte erst auf den Weg, wenn wir von Australien aus grünes Licht dafür geben. Als wir für unsere Reise unser Gepäck zusammenpackten stellten wir fest, dass wir die Gewichtsgrenze fürs Fluggepäck doch deutlich überschreiten würden. Egal, dachten wir. Was gewichtsmäßig nicht mehr geht kommt halt noch in den Container. Bei der Spedition angerufen und gefragt ob wir noch etwas nachladen könnten. Der Container steht ja noch bei der Umzugsspedition. Kein Problem, hieß es. Gleich am nächsten Morgen hab ich dann noch eine Tasche und einen Karton voll Klamotten und etwas Papierkram dort vorbeigebracht. Soweit so gut…
Die Anlieferung hier in Adelaide lief so ab: Ich stand mit der Checkliste an der Tür und hakte ab und kontrollierte, dass auch alle Packstücke angeliefert werden. Hier war nix aufgefallen. Als wir dann in den nächsten Tagen die Sachen auspackten erschlich uns der Verdacht, dass das nicht alles sein kann. Es liess sich im Endeffekt genau auf die Tasche und den Karton einkreisen. Inhalt: Einige Klamotten, darunter meine Lederjacke und zahlreiche von Renates Lieblingsklamotten. Ausserdem: Div. Rechnungen für die Visumsangelegenheiten die wir von der Uni erstattet bekommen würden, wenn wir sie denn vorlegen könnten. Die Summe dürfte sich im mittleren dreistelligen Bereich bewegen. Klasse! Die Sachen standen nicht mal auf dem Lieferschein, drum hab ichs zunächst nicht gemerkt. Ich könnte kotzen!
Der Geschäftsführer der Spedition konnte sich erinnern dass ich die Sachen nachgeliefert habe und auch daran, dass sie vom Flur der Spedition zum Container gebracht wurden. Er hat mir zugesichert, die Sache nochmal genauestens zu untersuchen, hat aber gleichzeitig auch auf seine zeitliche Reklamationsfrist von einem Tag hingewiesen. Na prima…
Wo die Sachen wohl abgeblieben sind? Sind sie in einem falschen Container gelandet und werden gerade in Südamerika ausgeladen? Hat sie der Zoll rausgezogen, weil sie nicht auf den (Zoll-)Papieren erschienen und auch sonst nicht weiter deklariert waren? Der Zoll ist i.d.R. in solchen Fällen ziemlich kurz angebunden. Das sollte eine renomierte internationale Umzugsspedition aber wissen! Hat sie der australische Spediteur verschlampt? Am liebsten wäre mir wenn die Sachen noch bei der Spedition stehen würden. Irgendwer hat massiven Mist gebaut! Jetzt gilts herauszufinden wer. Doch nur wer hat ernsthaftes Interesse daran ausser uns? Für unsern Spediteur ists in jedem Fall mit Kosten verbunden wenn er die Sachen findet, denn dann will ich sie natürlich auch geliefert haben. Sie nicht zu finden wäre für ihn günstiger. Das gibt der Sache einen etwas faden Beigeschmack.
Momentan bleibt uns aber trotzdem nix anderes als abzuwarten und zu hoffen…

PS: Momentan hab ich den Spediteur bewusst anonym gehalten. Er soll seine Chance haben die Sache zu regeln. Sollte er es nicht schaffen werde ich euch den Namen des renomierten Unternehmens auch nicht vorenthalten…

Endlich….

lautstark zu singen auf die Melodie von “Alle Vögel sind schon da…”:

Alle Bässe sind schon da, alle Bässe alle
Stingray-Bass und Prezi-Bass
Yamaha und Fretless-Bass
machen Spaß und machen Krach
bis die Bude einstürzt

…endlich ist unser Krempel angekommen! Wurde jetzt aber auch langsam Zeit.
Leider kam die Spedition ein paar Augenblicke zu früh und haben somit die ultimative Überraschung für meine Frau vorweggenommen. Ich hab bereits letzte Woche am Mittwoch mit dem Disponenten der Spedition telefoniert und den Liefertermin für heute vereinbart. Das hab ich Renate natürlich nicht gesagt. Dummerweise hat sie heute morgen die beiden Jungs von der Spedition noch zwischen Tür und Angel getroffen. Naja! Überrascht war sie trotzdem, also egal! 😉
Es war alles vollständig, aber die Kartonverpackung von unserem Cajon ist wohl geöffnet worden. Da bin ich mir ziemlich sicher. Wir hatten nämlich nur braunes Paketklebeband verwendet. Dieses war aufgeschnitten und dann wiederum mit einem klaren Paketband verschlossen worden. Wahrscheinlich eine Stichprobe des australischen Zolls. Ansonsten sah alles so aus wie wirs eingepackt hatten.
Am meisten vermisst habe ich zweifellos meine Bässe. Aber auch viele andere nützliche Dinge: z.B. hätte ich keine Ahnung wo man hier einen Spätzlehobel herbringen sollte. Und ohne gehts ja echt nicht…
Natürlich habe ich meine Bassanlage gleich mal aufgebaut und das Haus einer ordentlichen Schalldruckbehandlung unterzogen. Meine Fresse hat das Ding einen Wumms! Mein lieber Scholli! Gute 500 Watt an sechs 10″-Lautsprechern ist doch nicht übertrieben für ein Zimmer mit geschätzten 10m², oder? Man kann den Master-Volume-Regler gar nicht so feinfühlig regeln dass es irgendwie passen würde. Sobald etwas zu hören war, wars zu laut. Als ich dann die 4x10er ausgesteckt hatte und nur über die 2x10er spielte wars dann in den Griff zu kriegen. Klingt jetzt komisch, aber ich hab das sooo noch nicht erlebt. Was für ein Schweineding!!! Die fette Anlage stand nämlich sonst immer in nem Bandproberaum und ausschließlich mein kleiner schnuckeliger GallienKrueger-Combo übernahm den Heimeinsatz. Zum “Nachbarn ärgern” reicht der aber durchaus auch vollkommen aus…

"Mate"

Daran, dass die Aussies alles und jeden grundsätzlich “mate” (dt.: “Kumpel”) nennen gewöhnt man sich schnell. Es ist inzwischen auch so weit in meinem aktiven Wortschatz verankert, dass ich diese Anrede mittlerweile selbst regelmäßig verwende und allenhalb durch meinen Akzent auffalle.
Wenn man allerdings in einem katholischen Gottesdienst zum Friedensgruß eine Hand entgegengestreckt bekommt und gleichzeitig von einem wildfremden Menschen die Worte “Peace be with you, mate!” vernimmt ist das in meinen Augen dennoch eine Nummer für Fortgeschrittene. Die Kunst ist es, in diesem Moment nicht schallend loszulachen sondern es bei einem Grinsen zu belassen und den Gruß zu erwidern. Bereits mehrmals erlebt! 🙂