Gestern habe ich mit meiner Band einen Auftritt in Port Pearce gespielt. Das ist in der Pampa, ca. 200 km von Adelaide entfernt. Eine Gemeinde, in der vorwiegend Aboriginal People leben. Die Bevölkerung in diesem Kaff ist innerhalb der letzten paar Jahre von 2000 auf mickrige 200 geschrumpft. Warum? Weil dort niemand mehr leben will. Alkohol, andere Drogen, Arbeitslosigkeit, Aussichtslosigkeit und Inzest sind nur ein paar der Probleme. So sehr ich gewöhnlich das rockstarartige Rumgepose auf Bühnen mag. Ich wollte noch nie so wenig der Rockstar sein wie dort. Während wir uns in der wöchentlichen Bandprobe Gedanken machen ob der scheissteure Klinkenstecker von Neutrix sein Geld wert ist oder nicht, macht sich dort ein Mädchen Gedanken ob das Kind das sie erwartet von ihrem Cousin oder doch vom Onkel ist.
Ohne überheblich wirken zu wollen: Ich kann behaupten eine Seite dieses Landes kennengelernt zu haben, die die nur wenige Australier gesehen haben bzw. sehen wollen. Auch wenn ich dabei nur an der Oberfläche gekratzt habe… Meine Bandmates (alle in Australien geboren!) waren auch noch nie zuvor in so einer Kommune.
Es gibt hier viel zu tun. Nix, das sich nur mit Geld regeln lassen könnte….