Vor dem 2nd-Hand-Shop gerettet…

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Bei diesem Schätzchen handelt sich es um eine Yamaha C40 Konzertgitarre, welche seit gestern unseren Haushalt bereichert. Das gute Stück gehörte bis gestern noch Alex. Alex ist ein brasilianischer Doktorand an Renates Institut. Ein ausgesprochen netter Kerl und zudem ein brillianter Gitarrist. Leider wird er uns am Wochenende verlassen und in sein Heimatland zurückfliegen. Schade! Die Gitarre hat er sich zu Beginn seiner Australien-Zeit gekauft. Allerdings lohnt sich absolut nicht, so ein Stück um die Halbe welt zu schicken, zumal er auch kein Hardcase für das Instrument besass.
Er wollte folglich das Instrument in gute Hände abgeben und verlangte mit 60AUD (ca. 35-40€) genau die Hälfte dessen, was er damals selbst dafür gezahlt hatte. Kann man da ernsthaft “nein” sagen? Kann irgendeine Yamaha denn soooo schlecht sein? Ich meine nicht…
Zumal wir bisher auch keine Gitarre hatten, die so günstig ist, dass man sie unbekümmert auch für irgendwelche Lagerfeuersessions einpacken würde.

Als wir vorgestern Abend die Gitarre bei Alex zuhause angespielt haben, waren wir beide doch sehr überrascht, wie gut sie doch klingt. Meine Erwartungen waren ob der Preisforderung keinesfall hoch, aber sie war gut. Vor allem klingt auch noch das tiefe E sauber und straff mit einem ordentlichen Grundtongehalt. Das ist ja oft ein Schwachpunkt bei eher günstigen Gitarren.

Hiermit übernehmen die Gitarren in unserem Haushalt, was die absolute Saitenanzahl betrifft, die Führung. Es steht jetzt 24 Gitarrensaiten zu 22 Basssaiten. hm…
Übrigens habe ich es vermieden in diesem Beitrag von Renates G.A.S.-Anfall(*) zu sprechen. Am Anfang dachte ich es wäre so, aber im Endeffekt hätte ich alleine wahrscheinlich gar nicht so lange gefackelt bis die Entscheidung zum Kauf gefallen wäre. 😉

(*)G.A.S. = Guitar Acquisition Syndrome

3 Tonnen weniger…

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Vor einer Woche habe ich meinen Australischen Führerschein beantragt. Nachdem wir jetzt ein “Permanent Residence”-Visa haben, möchten die australischen Behörden nämlich unseren europäischen und auch den internationalen Führerschein nicht mehr akzeptieren. Heute morgen kam er per Post an. Hierfür musste ich keine Prüfung oder Fahrprüfung ablegen. Sie glauben also, dass wer den deutschen FÜhrerschein besitzt, wohl ausreichend gut Auto fahren kann. Die Führerscheinklassen werden aber etwas anders gehandhabt. So darf ich mit der australischen Drivers Licence Klasse C nur Fahrzeuge bis 4,5t Gesamtgewicht fahren und nicht wie bisher bis 7,5t. Alles was über 4,5t geht gibts, generell nur in Verbindung mit einer bestandenen Fahrprüfung und kann nicht einfach so übertragen werden. Fahrstunden o.ä. sind auch hierfür nicht nötig.
Da ich momentan aber ganz gut ohne LKW klarkomme, belasse ichs vorerst mal dabei, spare mir die Gebühren und gebe mich mit 3 Tonnen weniger zufrieden…

PS: Die Beschränkung des Führerscheins auf 3,5t in BRD (bzw 4,5 in SA) halte ich generell für eine sinnvolle Sache. Wer schonmal 7,5Tonner gefahren ist weiss, dass das mit “Autofahren” nicht mehr viel zu tun hat.
Zumindest sollte das Führen eines 7,5Tonners Bestandteil der Fahrausbildung sein, z.B. durch Pflichtstunden (so wie auch Nachtfahrt, Autobahnfahrt, etc…).
Schade ist allerdings, dass sich der Preis für die Ausbildung deshalb nicht verringert. Doch das liegt auf der Hand: Die Fahrschulen bieten ja nach wie vor die gleiche Ausbildung, die ja i.d.R. noch nie über ein Fahrzeug der Golf-Klasse hinausging…

Jagdschein Teil II

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Nachdem ich meine Fertigkeiten als Jäger an Land hier schon unter Beweis gestellt habe, hab ich mich heute auf neues Terrain begeben. Im für mich vollkommen neuen Element Wasser kann ich nun auch erste Erfolge vermelden. Wie kams?
Neulich fragten uns Craig und Astrid, ob wir denn schon beim “Fishing” waren. In Australien ist das bedeutend verbreiteter, da man hierfür keinerlei Lizenz oder Angelschein dafür benötigt. Als wir dies wahrheitsgemäss verneinten meinten sie, dass sie uns mal mitnehmen werden. Und heute wars soweit.
Die Ausbeute war zwar ausgesprochen gering, aber der Erfolg war überraschenderweise auf meiner Seite. Zumindest was den Fisch betraf. Später mehr dazu 😉 . Den ersten Fisch den ich an der Angel hatte war so klein, dass er auf direktem Wege wieder ins Wasser durfte. Später biss aber tatsächlich noch ein etwas größerer an. Der hatte dann gerademal die Mindestlänge. Astrid fing kurz darauf auch noch einen viel zu Kleinen und das wars dann auch an Fisch.
Mir bleibt also die Genugtuung, dass ich als einziger einen essbaren Fisch rauszog. Dieser versprach einen kleinen leckeren Happen, aber nicht genug für alle. Satt wurden wir deshalb von gekauften “Fish&Chips” 😉 . Den gefangenen Fisch haben Renate und ich uns gerade noch einverleibt. Es war weniger als ein Happen. 😉 Aber sehr lecker!
Den ultimativen Knaller des Tages brachte aber Craig. Leider aber nicht per Foto dokumentiert: Als er in hohem Bogen seine Angelschnur auswarf, erwischte er tatsächlich eine verdutzte Seemöwe im Flug, welche gerade ahnungslos über uns ihre Runden drehte. Andere brauchen dafür ein Gewehr und einen Hund :-D. Die Schnur wickelte sich mehrmals um ihren Flügel und auch ihre Füsse, so dass das Tier in hohem Bogen an der Angelschnur ins Wasser klatschte. Nachdem er die Möwe an der Schnur an Land geholt hatte, konnte sie unverletzt aus dem Schnurwirrwar befreit werden und flog anschliessend weiter. Da erscheint der kleine Hai den er letzte Woche am Haken hatte als was ganz alltägliches…

Alles in allem hats sehr viel Spass gemacht. Ob angeln die richtige Freizeitbeschäftigung für mich ist kann ich nicht sagen. Probieren möchte ichs definitiv irgendwann noch einmal. Mangels Erfahrung habe ich den Fisch auch nicht selbst erschlagen und ausgenommen. Dies haben Astrid und Craig für mich erledigt. Danke! Komisch ist auch, dass der Fisch, selbst wenn der Kopf schon abgetrennt ist immer noch ein paar Reflexe zeigt. Das Nervensystem funktioniert wirklich noch ein paar Minuten länger. Das Totschlagen und Ausnehmen des Fisches erfordert mit Sicherheit etwas Überwindung. Mal sehen ob ich das kann….

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Und hier sieht man das Prachtexemplar! (Und den Fisch natürlich auch! 😉 )

Frost

So sah unser Auto heute Morgen um 8:15 aus:
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Es kursiert ja die allgemeine Meinung, dass es in Australien nicht kalt sei.
Nun: Der Wetterbericht sagt für heute tagsüber 5-14°C voraus. Da die Häusser i.d.R. überhaupt nicht isoliert sind, im Normalfall auch über keine Zentralheizung oder sonst irgend eine Form der Grundtemperierung verfügen, kriegt man diese Temperaturen sehr direkt mit. Doppelverglasung? Fehlanzeige!
Die 5-14°C im australischen Winter fühlen sich also bedeutend kälter an als in Deutschland…
Im Sommer das komplette Haus zu kühlen ist kein Problem: Zentrale Klimaanlage mit Kaltluftzufuhr in allen Räumen. Aber warm kriegt man die Hütte nur zimmerweise. Unsere 2 Elektroheizungen sind wirklich gut und werfen ordentlich Wärme in den Raum. Wenn man sie ausschaltet ist es aber nach 5 Minuten wieder wie draussen.

God save the Queen!

************** DIESES BILD WURDE ENTFERNT! SORRY! ************
da ich keinen Bock auf eine Abmahnung habe, habe ich dieses Bild entfernt.
Genaueres zu diesem Thema kann man z.B. HIER nachlesen.

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Danke, Queen Elizabeth II! Ihr haben wir zu verdanken, dass das letzte Wochenende ein verlängertes war. Am gestrigen Montag feierte Australien “Queen’s Birthday”. Das ist in Australien nämlich ein Feiertag. Die englische Queen ist tatsächlich das Staatsoberhaupt von Australien. Sie wird allerdings vertreten von einem Generalgouverneur. Erst 1999 haben die Australier in einem Referendum sogar gegen die Schaffung einer Republik ausgesprochen. Australien ist deshalb heute noch eine parlamentarische Monarchie, die weitestgehend nach britischem Vorbild funktioniert.
Das die Queen eigentlich am 21.April geboren wurde, ist dabei von nicht so dramatischer Wichtigkeit. Im April gibts mit dem “Anzac-Day” schon einen Feiertag, deshalb wird Queens Birthday kurzerhand auf den zweiten Montag im Juni gelegt. (Übrigens: Die Engländer feiern ihn des besseren Wetters wegen auch im Juni. Allerdings an einem Samstag 🙂 )
Das es hier zwingend auf einen Montag fällt, entspricht der australischen Mentalität aber vollkommen. Es wird hier kein freier Tag verschenkt! Wenn ein Feiertag aus irgendwelchen Gründen aufs Wochenende fällt, wird der entsprechende freie Tag ans Wochenende drangehängt.
Beispiel gefällig? Gerne!
Neujahr ist ja üblicherweise am 1.Januar. Im Jahre 2005 war der 1.Januar dummerweise ein Samstag. Deshalb wurde “New Year’s Day” kurzerhand auf den Montag den 3.Januar verschoben. Der freie Tag ist gerettet! So läuft das hier ständig. 😀
Der Knaller kommt jedoch erst im Jahre 2010! Beide Weihnachtsfeiertage fallen komplett aufs Wochenende. Der deutsche Arbeitnehmer würde sich hier in den A*sch beissen und am Montag den 27 wieder zum schuften gehen. Nicht so die Australier! Hier stehen die Feiertage am Montag den 27. und Dienstag den 28. im Kalender und sind auch tatsächlich arbeitsfrei.
Bleibt zu erwähnen, dass Australien auch nicht ganz so viele Feiertage hat wie Deutschland, diese dafür aber garantiert! 😉

Der trockenste Staat im trockensten Kontinent der Erde…

…soll South Australia sein. Das erzählt man sich hier so. Im Sommer möchte man das noch glauben. Wenn man die Überflutung im Park östlich der City von Adelaide sah, fängt man an daran ernsthaft zu zweifeln. Sonst fliesst hier ein kleines Rinnsal, welches man im Schilf wirklich suchen muss… Der Regenfall der letzten Tage macht sich bemerkbar.
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Die Aussage in der Überschrift stimmt allerdings nur bedingt. Der Fehler liegt darin, dass Australien nicht der trockenste Kontinent ist. Klingt komisch? Is aber so! Tatsächlich ist die Antarktis trockener. Zumindest in flüssiger Form ist Wasser dort noch seltener zu finden.